01.06.-10.07.05 |
Seit Ende Mai ist mein Onkel Gebhard aus Leipzig da.
Er will fünf Wochen bleiben und mir tatkräftig helfen.
Handwerkliches Geschick und Erfahrung hat er genügend. Vor vielen
Jahren hat er sich selber auch einen kleinen Jollenkreuzer aus Kunstoff
gebaut. Mit diesem segelt er immer noch jedes Jahr auf den Seen und
Kanälen rund um Berlin und Mecklenburg.
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Vor allem übernimmt Gebhard das für mich lästige
Verschleifen aller Außenhautnähte (in Summe sind
das immerhin ca. 1000m!).
Die Arbeitshöhe war dank meines extra schon im letzten
Jahr gebauten Gerüst immer variabel einstellbar. Einziges
Hindernis waren die Temperaturen. Vor allem die der Aluaußenhaut.,
die sich ernorm unter der kretischen Sonne aufgeheizt hat.
Also waren Schelifarbeiten immer nur am Vormittag und Nachmittag
angesagt. Damit konnten wir auch gleichzeitig den Nachbarn ein
wenig Ruhe gönnen.
Allerdings hat meine Flex die vierwöchige und bis zu sechs
Stunden dauernen Schleifattacken von Gebhard nicht überlebt.
Einen Tag nach seiner Abreise gab sie ihren Geist auf, oder
wollte eben nur unter Gebhards Hand arbeiten.
Nun wird mir meine Schwester gleich zwei neue Winkelschleifer
aus Deutschland mitbringen. |
Aber nicht nur Schleifen war angesagt...
... auch die Produktion von ca. 250 sogenannten Knieblechen,
die ich später immer wieder für die Rahmen und Spantkonstruktion
benötigen werde, stand als kleine Serie auf dem Programm

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... und immer wieder auch Assistenz und Hilfestellung wie z.B.
hier beim Vermessen der Rümpfe und dem Einzeichnen der Spant-
und Rahmenpositionen im Inneren der Rümpfe. |
Hier schneidet Gebhard alle meine restlichen Baupläne
aus, die ich ja im Format 1:1 auf Papier habe. Neu sortiert
wird das spätere Auffinden der einzelnen Schablonen einfach
sein und schnell gehen.

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Nicht nur bei unserer täglichen MIttagspause auf dem
Balkon über der Werft, sonder auch am Abend, hatten wir
Gelegenheit ausführlich und intensiv das DREHEN der Rümpfe
zu diskutieren. Geholfen haben uns diverse Skizzen, Zeichnungen
und Berechnungen. Und wie sich später herausgestellt hat,
war alles richtig!

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Während Gebhard seinen täglichen
Schleifarbeiten und diversen anderen Hilfeleistungen wie:
Werkstatt aufräumen, Müll wegbringen, mal hier und da mit
anfassen und vieles mehr, nachging,...
...war
ich meißt im Inneren der Rümpfe beschäftigt und verschweißte
Längs- und Querspanten. (Zumindest schon die Abschnitte, die
jetzt bei der Überkopfbaumethode noch von "oben" zugänglich
sind)
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Ausgestattet
mit Staub- und Atemschutz, Lederjacke und Hndschuhen sowie Vollschutz-Schweißhelm
arbeitet ich in meiner "Sauna".
Wobei eine richtige Sauna bei den hier herschenden Außentemperaturen
von 25-30 Grad sicherlich nur lauwarm ist.
Im inneren der Rümpfe konnte man das Alu nicht mit der bloßen
Hand anfassen. Dazu kam noch die Schweißwärme, und die
Hitze von drei Halogestrahlern a' 500W, damit ich genug sehen konnte. |
hier
werden Sapnt- und Rahmenteile ...ausgeschnitten |

...gebogen |
... sortiert  |
... miteinander zu einem Bauteil verschweißt |
...
um dann im Rumpf eingeschweißt
zu werden
(SIEHE Bild nach dem DREHEN) |
...
nachdem vorher alles ganz genau vermessen wurde |
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Nach gut einer Woche war dann der BB-Rumpf soweit fertig
und alle Arbeiten wiederholten sich im STB-Rumpf |
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Vor dem Umdrehen musste natürlich noch für
jeden Rumpf ein Gestell gebaut werden, auf dem dann auch später
der fertige Kat ins Wasser gebracht werden soll.
Zunächst wurde das Gestell jeweils direkt am Rumpf über
der Kielflosse angepasst... dann wieder abgenommen und am Boden mit
dieversen Verstärkungen versehen. |
... dann wieder auf die Rümpfe gehoben
und fest mit diesem verbunden.
Denn wir wollten die Rümpfe direkt mit den Gestellen Drehen.
Das erschien uns nach einigen Diskusionen leichter als die Gestelle
unter die gedrehten und noch schwebenden Rümpfe zu positionieren.
Wie sich später herausstellte war das eine gute Idee!

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Das
Warten auf die Kräne haben wir genutzt um noch ein Rohr zu
biegen, welches später dem "Spiegel" ein schöneres
Aussehen verpaßt |
...
wie man hier sehen kann |
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Am Samstag den 25.06.2005 war es dann soweit.
Um 14.00 Uhr rückte der erste Autokran an und die Rumpfdrehaktion
konnte beginnen.
Einen "SONDERBERICHT" mit
Bildern vom DREHEN siehe HIER.
... oder
schau Dir das DREHVIDEO
an (2,7MB als WMV-Datei)

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So stehen jetzt die Rümpfe von "blu:kat"
auf der Werft und warten auf ihre "Hochzeit". Doch
bis dahin stehen noch einige vorausgehende Arbeiten an.
Es müssen noch weitere Rahmen- und Schottteile eingebaut
werden und die Rümpfe in allen drei Achsen parallel miteinander
ausgerichtet werden.
Und wenn dann alles klappt, segelt "blu:kat"
hoffentlich so schnell wie es dieser Bug vermuten läßt. |
Nach dem erfolgreichen DREHEN war erst mal eine kleine Werftparty angesagt |
Nicht nur der neue tägliche Anblick
vom Balkon ist imposanter, auch unten auf dem Bauplatz scheint "blu:kat"
nach dem Drehen gewachsen zu sein.

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(Wie
sich die Bilder gleichen... SIEHE Bild vor dem DREHEN)
Mit frischem Elan geht's an die nächsten Arbeiten.
Ein ganz neues Gefühl nicht wie eine Fliege an der "Decke
zu kleben" |
Das neue Bautagebuch wird Ende August
ins Netzt gestellt.
Wie gewohnt werde ich aber diese Neuigkeit wieder per Newsletter
ankündigen.
Danke für Euer Interesse und vielleicht schreibt der ein oder
andere
ein paar Zeilen im Forum oder per E-mail. |